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TERMINE 2013


Hoffest am 11.08.2013

auf dem Hause Bougie zu Spaubeek


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Jean de Bougy

Jean de Bougy (Jean le Reverend de Bougy) war Lieutenant-Général in der französischen Armee König Ludwig des XIV.

Alexandre Dumas übernimmt für seinen Helden d´Artagnan in den Büchern "Drei Musketiere", Zehn Jahre später" und "Zwanzig Jahre später" viele Details aus dem Leben Bougys. Hierzu die Übersetzung des Artikels über ihn aus Pierre Bayle, "Dictionnaire historique et critique":

REVEREND DE BOUGY, Jean, Marquis de Bougy & Generalleutnant der französischen Armee unter König Ludwig XIV bewährte sich in tausend Gefechten mit Herz und Geist und durch seine unbestechliche Treue, die ihn stets im Dienste seines Herrn gehalten hat, zu einer Zeit, als so viele andere mit der Partei der Rebellen im letzten Bürgerkrieg (Fronde)(a) koalierten. Er war reformierter Religion, stammte aus einer alten adeligen Familie aus der Basse-Normandie (A) und war der Jüngste von 16 Geschwistern (b). Mit 12 Jahren wurde er Kadett im Garderegiment. Er arbeitete sich von Rang zu Rang hoch, war zunächst Kornett, dann Kapitän der leichten Kavallerie und schließlich Feldmeister (c). Er war Kornett der "Gendarmes" (ANM: Regiment der Leichten Reiter der Königlichen Garde) des Marschall de Gassion (d), der ihm soviel Freundschaft und Wertschätzung entgegenbrachte (B), dass dies allein uns schon von seiner Bravour und seinen anderen militärischen Tugenden überzeugen kann.

Es fehlte ihm nicht an Dankbarkeit und er vertrat die Interessen seines Marschalls mit derartiger Hartnäckigkeit, dass Kardinal Mazarin ihn nie von diesem loslösen konnte. Seine Eminenz setzte ihm dieserhalb heftig zu, wenn er zu Hofe kam, um einzurenken, was das heftige und allzu kühne Betragen des Marschalls (ANM: seiner Eminenz gegenüber) verdorben hatte (e). Sie (die Eminenz) vermochte sich Monsr. de Bougy erst richtig nach dem Tod von de Gassion zu attachieren (C). Die Dienste, die er während des Bürgerkrieges (Fronde) leistete, waren gross und wichtig, und man bekam einen so guten Eindruck von seinem Verhalten und seiner Treue, dass man ihn auswählte Kommandeur und Anführer der Truppen zu werden, die in unmittelbarer Nähe des Königs bleiben würden, welcher Aufgabe er sich so gut entledigte, dass er die Rebellen, welche ihn daran hindern wollten, die Loire bei La Charité zu überqueren, erfolgreich schlug, sodann ins Berri eindrang, wo er den gegnerischen Anführer zwang die Stadt Bourges aufzugeben, in der der König kurze Zeit später empfangen wurde (f). Zuvor hatte er die Belagerung von Chateau Portien kommandiert, was den König dazu zwang, ihm nach der Eroberung der Stadt dort den Gouverneursposten zu geben.

Er zeichnete sich bei der Eroberung von Mas d´Agenois aus... und beim Rückzug von Saint Andras, und bei vielen anderen Gelegenheiten, wo er bei einer derselben als Generalleutnant nach tapferem Kampf und Widerstand bis zuletzt im Jahre 1653 gefangengenommen wurde (g). Man erlaubte ihm auf Ehrenwort zum Hof zurückzukehren (h) und nachdem er ausgetauscht worden war (ANM: gegen einen Gefangenen des anderen Lagers), zog er sich in die Guienne zurück, wo er 1654 Marie de la Chausade de Callonge heiratete, eine sehr reiche Erbin, von der nur ein Sohn übrig blieb (D).

Die Mutter des Königs und der Kardinal Mazarin mischten sich sehr wohlwollend in diese Eheschliessung ein und vergaßen dabei nicht, von den guten Diensten des Vaters des Fräuleins zu berichten (F). Er (Bougy) diente im selben Jahr in Katalonien unter dem Prinzen von Conti und auch in den die folgenden Jahren bis 1657. Da wurde er gezwungen Diensturlaub einzureichen, um nach Montpellier zu gehen und sich dort wegen eines Lungenleidens behandeln zu lassen. Dieses hatte er sich eines Nachts in den Bergen zugezogen, wo er im Schlafe ganz von Schnee bedeckt wurde. Er fand keine Erleichterung in Montpellier und auch nicht in Bordeaux und zog sich deshalb in sein Haus in Callonge zurück. Dort starb er 1658 im Alter von vierzig Jahren.

Es gab große Beileidsbekundungen von allen Seiten. Der König, die Königin und Kardinal Mazarin taten der Witwe die Ehre, ihr Trostbriefe zu schreiben. Er hätte eine bessere Karriere machen können, wenn er katholisch gewesen wäre. Die Königin und der Kardinal hatten ihn mehrmals schriftlich dazu aufgefordert, die Religion zu wechseln. Dann hätte er keine Hindernisse bei seinem weiteren Aufstieg gehabt. Man hätte ihm den Marschallstab gegeben und den Gouverneursposten seiner Wahl: Er hätte nur konvertieren müssen. Seine Antwort war: Wenn er sich dazu entschließen könnte, seinen Gott für den Stab eines Marschalls von Frankreich zu verraten, dann hätte er ja auch gleich den König für ein lächerliches Nichts verraten können. Er sei nicht in der Lage, weder Gott noch den König zu verraten. Er gebe sich damit zufrieden, dass man mit seinen Diensten zufrieden sei, und dass nur die Religion verhindere, dass er dafür seinen Dank bekomme (i).

Der König hatte seine Herrschaft Bougy in der Basse-Normandie zum Marquisat erhoben: Da aber diese Ländereien von verschiedenen Grundherren abhingen, gab es bei der Registrierung der Urkunde derart viel Gegenwehr, dass sie nie in Kraft trat. Daher kommt es, daß man die Errichtung (des Marquisats) auf die Baronie von Callonge übertrug, welche direkt vom König abhängt. Die Verleihungsurkunde wurde im November 1667 abgesandt. Sie wurden in der Verwaltungskammer am 9. September 1669 registriert. Ich hab sie gelesen und habe darin eine ausführliche Detaillierung der Dienste gefunden, die der Marquis de Bougy dem König geleistet hat. Sie erwähnen nicht nur seine Kriegstaten, sondern auch sein Verhandlungsgeschick. Im Folgenden werden wir einige der ruhmreichsten Momente seines Lebens sehen (G). Unter anderen Verletzungen ist er auch fünf mal von einer Muskete getroffen worden (l).

(a) im Jahre 1649 und den folgenden
(b) nach einem dem Autor übermittelten Memorandum
(c) ebenda (Memorandum)
(d) ebenda
(e) ebenda
(f) Urkunden zur Errichtung des Marquisats de Bougy
(g) ebenda
(h) Memorandum
(i) aus obigem Memorandum
(k) nach dem Wortlaut der Verleihungsurkunde: Während dieser ganzen Zeit hatten Wir sowohl von seiner Klugheit als auch von seiner Tapferkeit eine so hohe Meinung, dass Wir ihn auch mit mehreren wichtigen Verhandlungen betraut haben, besonders mit dem Herzog von Modena, als er sich für Uns erklärte und 1648 seine Armee mit der Unseren vereinte.
(l) Verleihungsurkunde

(A) Er stammte aus von einer alten und adligen Familie aus der Basse-Normandie. Er war Sohn von Michel Reverend de Bougy, Enkelsohn von Olivier-Reverend-de Bougy & Urenkel von Michel Reverend de Bougy. Von den letzten Beiden wird in der Geschichte von Mezerai gesprochen, wie man gleich sehen wird. Man findet keine älteren Quellen in den Büchern, aber die Titel der Familie gehen viel weiter zurück, obgleich sie ziemlich unbestimmt sind; das Haus war einmal geplündert und einmal während der Bürgerkriege des 16. Jahrhunderts in Brand gesetzt worden (1).

Mezeray erwähnt einen Bougy (2) unter den adeligen Herren, die sich in Caen dem Herzog von Montpensier anschlossen, den Heinrich III. in die Normandie geschickt hatte, um die Liga daran zu hindern, ihm diese Provinz abtrünnig zu machen. Dieser Bougy war der Vater von Olivier Reverend de Bougy, von dem derselbe Mezeray folgendes berichtet: "Caen wäre verloren gewesen, wenn nicht die Entscheidungs- & Urteilskraft von Olivier Reverend de Bougy, Adeliger dieser Stadt, welche sich dort vorfand, dieses Eindringen zu verhindern. Er ging mutig auf die Straße, warnte seine Freunde, mobilisierte die Einwohner und in kluger Voraussicht dessen, daß die Feinde das Tor zur Brücke schließen würden, schickte er einen seiner Leute, ein Holzbrett auf den Torrahmen aufzunageln. So daß sie, als sie die Tür schließen wollten, in ihrer Hast umso weniger auf dieses Hindernis aufmerksam wurden.

Er erschien vor Ort mit 15 oder 20 Leuten, die sein Beispiel angefeuert hatte. Seine Ankunft erstaunte die Gegner und brachte sie in Schwierigkeiten. Da sie das Tor nicht schliessen konnten, drängte sich einer derer, die ihn begleitet hatten, ein gewisser Riviere-Renouf, mit viel Kühnheit und Mut in die Öffnung, schoss mit der Pistole den Herrn La Motte-Corbiniere in den Kopf, und machte durch dessen Tod das Unternehmen und seine Truppe zunichte. Die Stadt erkannte die ganze Grösse der Gefahr erst, als sie vorüber war, und der König hat seither Bougy das Zeugnis ausgestellt, daß seine Treue, die er auch bei anderen Gelegenheiten bewiesen hatte, ihm bei diesem Anlass die gesamte Basse-Normandie rettete. (3)"

(1) obiges Memorandum
(2) Mezerai, Geschichte von Frankreich, Bd III, S.776, ed.1685.
(3) dieselbe in Leben Heinrichs IV., S.1097, 1098.


(B) Der Marschall de Gassion empfand für ihn soviel Freundschaft und soviel Wertschätzung. Man weiß, er starb an der Wunde, die er bei der Belagerung von Lens erhalten hatte, als er versuchte einen der Pfähle der Palissade zu lockern. (4). Er bekam einen Musketenschuss in den den Kopf, fiel zu Boden und wurde sofort von seinem Cousin de Gassion und von dem Marquis de Bougy aufgehoben, die allein ihm gefolgt waren. Sie trugen ihn zurück in den Laufgraben. Er liess sich nach Arras bringen: Mr de Bougy, der Marechal de Bataille war (ANM: General, der die Aufstellung der Truppen in der geplanten Schlachtordnung befehligt) begleitete ihn (5). Der sterbende Marschall schenkte Bougy sein Schwert und sagte ihm, er sei von allen Franzosen der Würdigste es nach ihm zu tragen. Das Regiment des Marschalls wurde zwischen seinem Cousin Mr de Gassion und dem Marquis de Bougy aufgeteilt.

(4) Abbé de Pure, Das Leben des Marschalls von Gassion, Bd.IV, S.309, ed.1647
(5) obiges Memorandum
(6) Es ist noch im Besitz der Familie.


(C) Dem Kardinal gelang es besser die Mitarbeit von Mr. de Bougy nach dem Tod von Gassion zu gewinnen. Der Kardinal hatte ihn zu Hofe gerufen, sobald er vom Tod des Maschalls de Gassion erfuhr, und sagte ihm: "Ich biete Ihnen an, Ihr Freund an der Stelle dessen, den Sie verloren haben, zu werden; die Treue, die Sie dem Marschall stets erzeigt haben, hat mir so gefallen, dass ich Sie bitte, mir ebenso treu zu sein, und ich entbiete Ihnen meine Freundschaft." Mr. de Bougy antwortete ganz nach dem Wunsch des Kardinals, und hielt sein Wort so gut, dass er ihn, als Seine Eminenz Frankreich verliess, bis zur Grenze begleitete. Ich komme zurück, sagte der Kardinal und ich werde Ihr Glück machen, aber als er zurück kam, stellte er ihm in sein Hugenottentum in den Weg (7).

(7) aus demselben Memorandum

(D) Er hat nur ein Sohn hinterlassen. Nämlich Jean Jaques Reverend-de-Bougy, der im Jahre 1655 geboren wurde und der 9 Jahre lang Kommandeur des Regiment Collonel war, und seinen Dienst nur wegen seiner Religion quittierte. Er ist dann nach Holland gegangen. Er wohnt in La Haie (Den Haag), wo man ihn sehr schätzt. Er hat sich's ja auch verdient. Er hat seinen einzigen Sohn verloren, seit er Frankreich verließ. Es bleiben nur zwei Töchter aus seiner Heirat im Jahre 1674 mit Elizabeth de Bar de Camparnau, welche von mütterlicher Seite von dem bewussten Reniers abstammt, dessen Streit mit Veisins solche besonderen Umstände zeitigte. So wird von Mr. de Thou (8) und Mr. de Mezerai berichtet (9). Letztgenannter Historiker bemerkt, daß er Lieutenant der Prinzen im Querci war. Die Bar von Camparnau, sind von sehr gutem Adel. Die Bücher berichten davon, vor allem die Geschichte der Belagerung von Montauban (10).

(8) Thuan Buch LII, S.1079, ad ann. 1572.
(9) Mezerai, Geschichte von Frankreich, Bd.III, S.259
(10) aus dem obigen Memorandum


(E) Die Mutter des Königs und der Kardinal Mazarin mischten sehr wohlwollend in diese Heirat ein. Der Marquis de Bougy war der Überbringer eines Briefes, welchen die Königin an das Fräulein de Callonge schrieb, um sie zu bitten, ihn (freundlich) zu empfangen, weil er in ihrem Auftrag komme. Sie fügte hinzu: Die Verdienste Ihres verstorbenen Vaters machen es mir zur Pflicht, mich für Ihre Verheiratung zu interessieren, ich glaube nicht, Ihnen eine bessere Partie verschaffen zu können."(11)

(11) ebenda


(F) Von den guten Diensten des Vaters des Fräuleins. Es geht um Jaques de la Chausade Baron von Callonge. Er war Gouverneur von Montpellier in den vom Herzog von Rohan geführten Kriegen, dessen naher Verwandter er war. Er war derjenige, der für die Reformierten sprach, als der Frieden vor Montpellier geschlossen wurde. Siehe hierzu die Historiker du Pleix und Girard in dem Buch über das Leben des
Herzogs von Epernon; die Memoiren von Bassompierre, das Leben des Herzogs von Montmorenci und mehrere andere Autoren.

Die Verleihungsurkunde des Königs für die Erhebung der Baronie von Callonge zum Marquisat bezeugt, dass Jaques de la Chausade Kommandeur eines Infanterieregiments im Dienste des Königs in Holland gewesen war, dass er sich im Krieg durch seine Tapferkeit und seine Erfahrung ausgezeichnet hat, durch eine Vielzahl glorreicher Aktionen insbesondere in den Aufständen, die sich während der Gouverneurszeit
des Herzogs von Epernon in der Guienne abgespielt haben, während derer er bei zwei Gelegenheiten dem Herzog eine beachtliche Hilfstruppe von freiwilligen Adligen zuführte, was nicht wenig dazu beitrug, die Autorität Seiner Majestät zu erhalten und die Aufständischen niederzuwerfen.

In dem Kampf um Avein eroberte er die Kanone der Feinde, nachdem er sie mit seinem Regiment von zwanzig Kompanien zurückgedrängt und in die Flucht geschlagen hatte. Schliesslich (ist dort zu lesen), dass sein Ruhm nicht auf die Grenzen dieses Königreichs beschränkt blieb, denn er folgte dem Herzog von Candale in die Türkei, um den Krieg gegen die Feinde des Christentums zu führen, wo er die Bombe
vor den Toren von Agliman zündete und als einer der ersten mit dem Schwert in der Hand hineinstürmte, nachdem er sich schon vorher in mehreren anderen Gefechten ausgezeichnet hatte (12).

Mademoiselle (Suzanne) de Callonge, seine andere Tochter, ist in hohem Alter in Den Haag gestorben, was vor einigen Monaten geschah (13). Sie war nie verheiratet gewesen. Das war ein Fräulein von grosser Frömmigkeit und herausragenden Tugenden, die Hebräisch recht gut verstand (14): Sie verließ Frankreich zu der Zeit, als man das Edikt von Nantes widerrief. Die Geschichte von Mezerai spricht von einem Callonge unter den adligen Herren aus der Provinz von Guienne, die unter der Herrschaft von Karl IX. die Waffen ergriffen (15).

(12) aus der Verleihungsurkunde
(13) Dies wird im April 1701 geschrieben.
(14) siehe Colomiés, S.271, Gallia Orientalis.
(15) Mezerai, Bd.III, S.93.


(G) Wir werden gleich einige der glorreicheren Umstände seines Lebens sehen. In der Schlacht von Rocroi
kommandierte er die Kompanie der Gendarmen von Gassion. Obwohl sein Fuss von einem Musketenschuss zertrümmert wurde, ließ er sich nicht davon abhalten in das gegnerische Bataillon einzudringen, wo sein Pferd unter ihm durch Lanzenstiche und Schwertstreiche getötet wurde (16). Ich habe hier den genauen Wortlaut in der Verleihungurkunde des Königs zitiert. Im Jahre 1650 drang er mit 500 Pferden in die Stadt St. Quentin ein und machte so den Eroberungsplänen der Spanier ein Ende, durch die sich die Stadt in großer Gefahr befunden hatte. Und als sie dann die Stadt Guise belagerten, gab er den Rat, 1200 Musketiere im Wald zu postieren, um die Belagerer von den Lebensmittellieferungen abzuschneiden. Und das Geschick, mit dem er persönlich diese kühne Operation ausführte, war einer der Gründe für die Aufhebung der Belagerung dieser Stadt (17).

(16) Verleihungsurkunde
(17) Verleihungsurkunde


Als der Hof beschlossen hatte, Paris im Jahr 1651 zu verlassen, nachdem der Prinz de Conde seine niederträchtigen Pläne enthüllt hatte, ließ die Königin sofort Mr. de Bougy kommen, der zu dieser Zeit in Flandern war. Als sie ihn gestiefelt und gespornt in ihr Zimmer kommen sah, rief sie: "Hier ist Bougy, ich habe keine Angst mehr." Daraufhin richtete sie das Wort an ihn und sagte ihm, sie habe ihn kommen lassen, um ihm die Person des Königs und ihre eigene anzuvertrauen. In der Tat, er brachte sie (Anna von Österreich, Louis XIV und Mazarin) nach Fontainebleau. Man beachte, er war zu dieser Zeit nur Marechal de camp und es gab am Hof weit höher gestellte Offiziere (18). Aber die Königin vertraute nicht allen, oder vielmehr: Sie mißtraute fast allen.

(18) aus obigem Memorandum


Als Mr de Bougy von Flandern aufbrach (19), hatte er einer Abteilung der Kavallerie befohlen, ihm zu folgen und war per Post vorausgefahren. Er erfuhr, sobald er den Hof nach Fontainebleau geführt hatte, dass die Truppen des Prinzen (Condé) sich Gien näherten, um es einzunehmen. Er schickte den Truppen in Flandern, die Befehl hatten, ihm zu folgen, einen Kurier, und bat sie, um seinetwillen so schnell zu kommen, wie sie könnten. Der Kurier traf auf sie, als sie in ihre Quartiere gingen. Als sie die Order sahen, liessen sie nur füttern und stiegen sofort wieder aufs Pferd. Sobald sie ankamen, setzte sich M. de Bougy an ihre Spitze. In Gien angekommen liess er das Tor auf der Seite der Truppen des Prinzen öffnen. Er griff sie so plötzlich an, dass sie zurückgeschlagen wurden. Und er machte drei Generäle zu seinen Gefangenen.

(19) ebenda

Während er die Fliehenden jagte, fiel ihm ein verschreckter junger Mann auf, und er fragte ihn nach seinem Namen. Er hörte, daß es der Sohn einer der höchsten Verwaltungsbeamten von Bourges war, und er fragte: "Wollen Sie Ihrem Vater einen Brief bringen? Die Königin hält ihn für einen ihrer besten Diener." Der Junge versprach, den Brief zu überbringen und sofort schrieb Mr. de Bougy dem Magistraten, daß er die Truppen des Prinzen besiegt habe und daß er jetzt direkt auf Bourges rücke. Der Prinz von Conti war dort gerade angekommen und hatte den Rat der Stadt um sich gesammelt, um sie zu zwingen, sich für ihn zu erklären.

Der junge Mann kam: Der Prinz von Conti lachte über den Brief und hielt ihn für eine List, und ging in ein anderes Zimmer, um selbst eine Antwort zu schreiben, die man dem Mr de Bougy geben sollte. Während er seinen Brief schreibt, sieht man die Verletzten ankommen, die die Richtigkeit der Nachricht bestätigen. Daraufhin erklären die Magistraten, das er sich zurückziehen solle, und das sie treu bleiben wollten (20).

Der Prinz zog sich nach Mouron und von dort in die Guienne zurück (21). Mr de Bougy erhielt die Order, ihn unter dem Kommando des Grafen von Harcourt zu verfolgen. Der genehmigte ihm, mit 500 Pferden den Né-Fluss in Xaitonge zu passieren, und eine weitflächige Landschaft aus Wasser und Moor, die sehr gefährlich ist. Dahinter befanden sich die Rebellen mit 4000 Pferden und 5000 Fußsoldaten. Er zerschlug zwei ihrer Hauptquartiere und nahm 500 Reiter, darunter Offiziere, gefangen.

(20) aus obigem Memorandum
(21) Verleihungsurkunde


Bei der Belagerung von Capdequiers in Katalonien war er befehlshabender Generalleutnant. Als die angreifenden Truppen von der Bresche zurückgeschlagen wurden, entriss er einem Sergeanten die Hellebarde, sprang als erster auf die Bresche und riss die Soldaten durch sein Beispiel mit. Er wurde von einem Musketenschuss getroffen, aber hielt aus, bis die Stadt eingenommen war. Man gab ihm den Gouverneursposten, obwohl es nicht mehr in Mode war, so die hugenottischen Offiziere zu belohnen (22).

(22) aus obigem Memorandum

Mein großer Dank für diese professionelle Überarbeitung einer ersten laienhaften Übersetzung aus dem Französischen gilt der Übersetzerin und Hobbygenealogin Colette Llorca. (www.llorca.ovh.org, gw.geneanet.org/cwelcker)

Erstellt zu Mönchengladbach-Rheydt im Jahre 2010 von Wellem Bougie
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